BIPV: Wenn das Haus selbst zum Kraftwerk wird – Gebäudeintegrierte Photovoltaik
- Norbert Koch

- vor 5 Tagen
- 3 Min. Lesezeit
BIPV: Wenn das Haus selbst zum Kraftwerk wird – Gebäudeintegrierte Photovoltaik
Stellen Sie sich vor, die Hülle Ihres Hauses erzeugt nicht nur Schutz und Behaglichkeit, sondern auch sauberen Strom. Was wie Zukunftsmusik klingt, ist bereits gelebte Praxis: Building Integrated Photovoltaics (BIPV), oder gebäudeintegrierte Photovoltaik. Dabei handelt es sich nicht um aufgesetzte Module, sondern um Solarelemente, die direkt in die Gebäudehülle integriert werden – und damit eine Doppelfunktion übernehmen.

Was ist BIPV? Mehr als nur eine Solaranlage
Herkömmliche Photovoltaik-Anlagen (PV) werden auf ein bestehendes Dach oder eine Fassade montiert (sogenannte Building Applied PV, BAPV). BIPV geht einen Schritt weiter: Die Solarelemente ersetzen konventionelle Bauteile und werden strukturell und funktional in die Architektur integriert.
Sie übernehmen die Aufgaben von:
Dachziegeln oder Dachschindeln
Dachabdichtungen und -verkleidungen
Fassadenelementen
Vordächern und Balkonbrüstungen
Lärmschutzwänden
Sonnen- und Blendschutz (z.B. in Glasfronten)
Die Vorteile: Warum BIPV die Zukunft des Bauens ist
Ästhetik und Designfreiheit: BIPV löst den größten Konflikt der Solarenergie: den zwischen Technik und Architektur. Module gibt es in verschiedenen Farben (sogar in Terrakotta-Optik wie Dachziegel), Transparenzgraden und Formaten. Architekten gewinnen gestalterische Freiheit zurück und können nahtlos, großflächige und elegante Solarlösungen entwerfen.
Doppelte Wirtschaftlichkeit: Da die PV-Elemente konventionelle Baumaterialien ersetzen, können deren Kosten (z.B. für Ziegel, Schiefer, Fassadenverkleidung, Glas) teilweise angerechnet werden. Man spart also Material und Montagekosten für die Standardbauteile und investiert "nur" in die Differenz zum BIPV-Produkt.
Flächeneffizienz und Nachhaltigkeit: Jeder Quadratmeter der Gebäudehülle wird genutzt. Es wird keine zusätzliche Fläche verbraucht, was insbesondere im urbanen Raum ein riesiger Vorteil ist. Die graue Energie der verdrängten Bauteile wird eingespart.
Energieerzeugung am Ort des Verbrauchs: Der Strom wird direkt dort produziert, wo er gebraucht wird – im Gebäude. Das reduziert Transportverluste und entlastet die Netze.
Wo kann BIPV eingesetzt werden? Beispiele für die Integration
Dach: Solardachziegel, Solarschindeln oder großflächige, dachhautbildende PV-Module ersetzen die komplette Dacheindeckung.
Fassade (PV-Fassade): Vorhangfassaden, Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) oder vorgehängte hinterlüftete Fassaden (VHF) mit integrierten PV-Modulen. Sie schützen vor Witterung, dämmen und erzeugen Strom.
Dachfenster & Lichtbänder: Semi-transparente PV-Module lassen diffuses Licht durch und erzeugen gleichzeitig Strom, ideal für Atrien und Flachdächer.
Verglasung: PV-Isolierverglasung kann in Wintergärten, Glasfassaden oder als Sonnenschutzverglasung verwendet werden.

Herausforderungen und was zu beachten ist
Kosten: Die Anschaffungskosten für BIPV-Systeme sind derzeit noch höher als für konventionelle PV-Anlagen. Die Wirtschaftlichkeit ergibt sich durch die Substitution der Bauteilkosten und die lange Lebensdauer.
Planungsaufwand: BIPV muss von Anfang an in die architektonische Planung einbezogen werden. Eine Nachrüstung ist kaum möglich. Es erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Architekt, Haustechnikingenieur und spezialisiertem BIPV-Hersteller.
Wirkungsgrad: Da Design und Integration im Vordergrund stehen, kann der Wirkungsgrad von BIPV-Modulen leicht unter dem von Standard-Schwarzzellen-Modulen liegen. Dies wird jedoch durch die viel größere, ästhetisch genutzte Fläche oft kompensiert.
Für wen lohnt sich BIPV?
BIPV ist ideal für:
Neubauprojekte mit hohem architektonischem Anspruch und Nachhaltigkeitszielen (z.B. EFH, Gewerbebau).
Dacherneuerungen oder Fassadensanierungen, bei denen die Gebäudehülle ohnehin erneuert werden muss.
Kommunen und Unternehmen, die eine Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz und modernem Design einnehmen wollen.
Fazit: BIPV ist mehr als eine Technologie – es ist eine neue Bauphilosophie
BIPV markiert den Übergang von der additiven zur integrativen Energiewende. Das Gebäude verwandelt sich vom reinen Energieverbraucher zu einem aktiven, kraftwerksähnlichen Bestandteil des Energiesystems. Es ist ein Schlüssel für die urbane Energiewende, bei der jedes Haus, jedes Bürogebäude und jede Fassade einen Beitrag leisten kann, ohne an Ästhetik zu verlieren. Wenn Sie neu bauen oder sanieren, sollten Sie diese zukunftsträchtige Technologie unbedingt in Ihre Überlegungen einbeziehen.
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Dann wäre auch ein Wintergarten mit einem PV-Dach möglich?
Ok, was nicht alles machbar ist.
Solche Dächer habe ich schon mehrfach gesehen und mich immer gewundert was das wohl ist
Ist das im Altbau auch möglich?
Für Fragen dürfen Sie sich gerne an uns wenden