đ Holzpelletlager: Planung, Entnahme & Praxis-Checkliste fĂŒr Ihr Zuhause
- Norbert Koch
- 25. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Warum die richtige Lagerung entscheidend ist
Holzpellets sind sensibel: Sie quellen bei Feuchtigkeit auf, verlieren durch Staub an QualitĂ€t und können bei falscher Lagerung Förderprobleme verursachen. Ein optimal geplantes Pelletlager ist daher die Basis fĂŒr einen effizienten Heizbetrieb â und spart bis zu 15% Betriebskosten durch reduzierte Wartung und optimale BrennstoffqualitĂ€tÂ
đ 1. Holzpelletlager: Lager-GröĂe berechnen: So gehtâs
Grundformel fĂŒr den Jahresbedarf:
Pelletmenge (kg) = (Jahres-WĂ€rmebedarf in kWh) / 4,9Â
Beispiel: Bei 15.000 kWh WĂ€rmebedarf â 3.750 kg Pellets/JahrÂ
Umrechnungstabelle fĂŒr Ălheizungs-Umsteiger:
Heizöl-Jahresverbrauch | Pellet-Jahresbedarf | Benötigtes Lagervolumen | RaumgröĂe (bei 2 m Höhe) |
1.000 l | 2.000 kg | 3,6 mÂł | 3 mÂČ |
1.875 l | 3.750 kg | 6,8 mÂł | 5 mÂČ |
3.750 l | 7.500 kg | 13,5 mÂł | 10 mÂČ |
(SchĂŒttdichte Pellets: 650 kg/mÂł; Quelle: DEPIÂ ) |
Zusatzfaktoren fĂŒr die Praxis:
+10% Reserve: FĂŒr kalte Winter oder Preisschwankungen.
Lager-Effizienzklasse: SchrĂ€gbodenlager nutzen 95% des Volumens, Flachbodensilos nur 85%Â
Mindesthöhe: 1,93 m (fĂŒr Trogsilos in Altbauten)Â

âïžÂ 2. Entnahme-Systeme im Vergleich: Vor- & Nachteile
A. Schneckenförderer
Funktion: Metall- oder Kunststoffschnecken transportieren Pellets zum Kessel.
Reichweite: Bis 8 m horizontal, 4 m vertikalÂ
Vorteile: Leise, geringer Stromverbrauch.
Nachteile: Empfindlich gegen Steinchen oder Feuchtklumpen.
B. Saugsystem
Funktion: Ein GeblÀse saugt Pellets pneumatisch an.
Reichweite: Bis 30 mÂ
Vorteile: Flexibel verlegbar, ideal fĂŒr nachtrĂ€gliche Sanierungen.
Nachteile: Laut (â75 dB), höherer Energieverbrauch.
C. Fallrohr mit Austragsschnecke
Funktion: Pellets fallen durch Schwerkraft in einen Austragstrichter.
Reichweite: Nur vertikal (max. 3 m)
Vorteile: Einfach, wartungsarm.
Nachteile: Nur bei LagerÂ ĂŒber dem Kessel möglich.
D. Schubboden
Funktion: Ein hydraulischer Boden schiebt Pellets zum Austrag.
Vorteile: Vollautomatisch, 100% Entleerung, keine toten Zonen.
Nachteile: Teuer (ab 5.000 âŹ), nur fĂŒr GroĂanlagenÂ
â ïžÂ 3. Was Sie bei Planung & Bau beachten mĂŒssen
A. Lagerraum-Anforderungen
SchrĂ€gboden: Mind. 45° Neigung fĂŒr rutschfreien Abfluss â sonst verkeilen Pellets!Â
Trockenheit: Relative Luftfeuchte < 70% â sonst quellen Pellets aufÂ
BelĂŒftung: EntlĂŒftungsrohr (DN 100) nach auĂen fĂŒr Druckausgleich beim BefĂŒllenÂ
B. BefĂŒllung optimieren
Einblas-Stutzen: Max. 2 m ĂŒber Boden, 45° nach oben geneigt bei LichtschĂ€chtenÂ
Staubmanagement: Absaugstutzen mit Filter (VDI 3464) verhindert Staubaustritt in WohnrĂ€umeÂ
Lagerzugang: Reinigungsöffnung (mind. 60x80 cm) fĂŒr manuelle Entnahme von RestenÂ
C. Brandschutz & Sicherheit
Brandschutzklasse: Lagerraum muss Feuerwiderstandsklasse F30 erfĂŒllen (DIN 4102)
CO-Melder: Pflicht bei Lager in WohngebÀuden (Gefahr durch CO-Anreicherung).
Statik: Lagerboden muss 650 kg/mÂČ tragen (voll beladen!)Â 3.
đ°Â 4. Kostenvergleich: Selbstbau vs. Fertiglager
Lagertyp | Vorteile | Kosten (Beispiel 7,5 t) |
Selbstgebauter Raum | GĂŒnstig, gute Raumnutzung | 1.500â3.000 ⏠|
Gewebesilo | Schnell montiert, staubdicht | 2.000â4.000 ⏠|
Kunststoff-Fertiglager | Wartungsarm, fĂŒr feuchte Keller | 3.500â6.000 ⏠|
Erdtank | Unsichtbar, platzsparend | 8.000â12.000 ⏠|
Quelle: Energie-Experten 5, DEPI |
â Achtung: Bei Eigenbau drohen GewĂ€hrleistungsverlust fĂŒr den Pelletkessel, wenn das Lager nicht fachgerecht umgesetzt wird! Immer durch Pelletfachbetrieb abnehmen lassenÂ

đ ïžÂ 5. Schritt-fĂŒr-Schritt: Vom Leerraum zum funktionierenden Lager
Bedarf ermitteln: Heizöl-Verbrauch der letzten Jahre prĂŒfen â Pelletmenge berechnen (s. Tab. oben).
Lage wĂ€hlen: Kurze Wege zum Kessel + AuĂenwand fĂŒr BefĂŒllstutzen 3.
Boden prÀparieren:
Betonboden mit Epoxidharz versiegeln (gegen Feuchtigkeit).
SchrÀgboden (45°) einbauen oder Gewebesilo mit Konus wÀhlen.
Entnahmesystem installieren:
FĂŒr kleine RĂ€ume: Fallrohr oder Schnecke.
Bei langen Distanzen:Â Saugsystem.
BelĂŒftung & Absaugung:
EntlĂŒftungsrohr DN 100 nach auĂen fĂŒhren.
Absaugstutzen mit Feinstaubfilter (VDI 3464).
â 6. Typische Fehler & wie Sie sie vermeiden
Fehler 1: Kein SchrĂ€gboden â Folge: Pellets verkeilen, Kessel stoppt.
Lösung: NachrĂŒstung mit Gewebesilo mit Konus (z. B. ĂkoFEN Flexilo)Â
Fehler 2: Fehlende Staubdichtheit â Folge: Feinstaub in WohnrĂ€umen.
Lösung: Dichtungsprofil an TĂŒren + Unterdruck im Lager beim BefĂŒllenÂ
Fehler 3: Falsche PelletqualitĂ€t â Folge: Förderstörungen, Ascheanfall.
Lösung: Nur ENplus-A1-Pellets (<10% Feuchte, <0,7% Asche)Â
â Â Fazit: Ihre Checkliste fĂŒr das perfekte Pelletlager
GröĂe berechnet? (Jahresbedarf + 10% Reserve)
Entnahmesystem passend zu Raumlage gewÀhlt? (Schnecke, Sauger, Fallrohr)
SchrÀgboden (45°) oder Konussilo verbaut?
BelĂŒftung/Absaugung nach VDI 3464 installiert?
Brandschutz (F30) und CO-Melder geprĂŒft?
Fachbetrieb zur Abnahme beauftragt?
đČ Ăko-Tipp: Kombinieren Sie Ihr Pelletlager mit einer Solarstromanlage! Die Entnahme-Systeme laufen mit Strom â selbst erzeugter Ăkostrom senkt die Betriebskosten um bis zu 30%Â
đ Haben Sie Fragen zu Ihrem Projekt? Stellen Sie sie in den Kommentaren â wir helfen gern!
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Genial, gerade heute haben wir ĂŒber Pellets diskutiert
Wir werden auch auf eine Pelletheizung mit Gewebesilo umsteigen. Hauptsache weg von fossilen Brennstoffen
Das war bei uns vor 20 Jahren die beste Idee mit der Pelletheizung und dem Bunker im alten Ăllager.
Vielen Dank fĂŒr Eure zahlreichen Kommentare.
Wir ĂŒberlegen momentan fĂŒr unseren Altbau eine WĂ€rmepumpe oder eben eine Pelletheizung. Auf die Expertise von Herrn Koch sind wir schon sehr gespannt.