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☀️ Solarthermie: Warmwasser und Heizung vom Dach – Vor- und Nachteile im Check


Kein PV-Strom, aber kostenlose Wärme: So funktioniert’s!


Während Photovoltaikanlagen Strom erzeugen, nutzt eine Solarthermie-Anlage reine Sonnenwärme – um Wasser zu erwärmen. Sie kann bis zu 60% Ihres Warmwasserbedarfs und 20–30% Ihrer Heizenergie decken. Doch wie sieht die Praxis aus? Lohnt sich das 2025 noch? Hier die klare Analyse.


🔧 So arbeitet eine solarthermische Anlage


Die 4 Kernkomponenten:


  1. Kollektoren auf dem Dach:

    • Flachkollektoren (80% Marktanteil): Günstig, robust, guter Wirkungsgrad.

    • Vakuumröhrenkollektoren: 15–30% effizienter bei wenig Sonne, aber teurer.

  2. Wärmeträgerflüssigkeit: Frostsichere Solarflüssigkeit (Wasser-Glykol-Gemisch).

  3. Solarspeicher:

    • Brauchwasserspeicher (200–500 l): Nur für Warmwasser.

    • Kombispeicher (500–1.500 l): Für Warmwasser + Heizungsunterstützung.

  4. Regelung und Pumpe: Steuert den Wärmetransport vom Dach zum Speicher.


Energiefluss im Sommer/Winter:

 

Energiefluss im Sommer/Winter
Energiefluss im Sommer/Winter

✅ Vorteile: Warum Solarthermie überzeugt


  1. Hohe Energieeffizienz:

    • Wirkungsgrad bis 80% (PV: max. 22%) – fast 4x mehr Wärme pro m² Dachfläche!

    • Geringere Fläche: 1,5 m² pro Person für Warmwasser.

  2. Geringe Betriebskosten:

    • Nur Strom für Pumpe (≈15 €/Jahr).

    • Kein Verschleiß (Lebensdauer: 20–30 Jahre).

  3. Perfekte Kombi mit anderen Heizungen:

    • Entlastet Gas-/Ölkessel oder Wärmepumpe im Sommer.

    • Reduziert Brennstoffverbrauch um 20–40%.

  4. Förderung bis 30%:

    • BEG-Förderung (BAFA): 30% Zuschuss auf Anschaffung + Einbau.

    • Kombibonus: +5% bei Einbau mit Wärmepumpe/Biomasseheizung.

  5. Umweltfreundlich:

    • CO₂-Einsparung: 200–400 kg/Jahr für Warmwasser (4-Personen-Haushalt).


❌ Nachteile: Die Grenzen des Systems


  1. Saisonaler Ertrag:

    • Dez.–Feb.: Nur 5–10% des Jahresertrags → Heizungsunterstützung im Winter kaum möglich.

    • Lösung: Großspeicher (1.500 l+) für Pufferspeicherung.

  2. Hohe Investition:

Anlagentyp

Kosten (inkl. Einbau)

Nur Warmwasser

4.000–6.000 €

Warmwasser + Heizung

8.000–15.000 €

  1. Platz für Speicher nötig:

    • Kombispeicher benötigen 1–2 m² im Heizraum (Problem in Altbauten!).

  2. Überhitzungsgefahr:

    • Im Sommer kann Flüssigkeit >100°C heiß werden → Dampfbildung, Materialstress.

    • Abhilfe: Schattierung oder Überhitzungsschutz (kostet +500 €).

  3. Wirtschaftlichkeit:

    • Amortisation erst nach 12–18 Jahren (länger als PV!).

      Pufferspeicher im Schnitt
      Pufferspeicher im Schnitt - KI generiert

🔍 Flach vs. Vakuumröhren: Welche Kollektoren lohnen?

Kriterium

Flachkollektor

Vakuumröhrenkollektor

Preis (pro m²)

250–350 €

500–800 €

Wirkungsgrad

75–80%

80–92%

Ertrag bei Wolken

Gut

Sehr gut

Lebensdauer

25 Jahre

30 Jahre

Empfehlung

Für Warmwasser

Für Heizungsunterstützung

💡 Faustformel für die Größe:


  • Nur Warmwasser: 1,0–1,5 m² Kollektorfläche pro Person

  • Heizungsunterstützung: 0,8–1,2 m² pro 10 m² Wohnfläche


⚠️ 5 kritische Fragen vor der Installation


  1. Ist mein Dach geeignet?

    • Ausrichtung: Süd, Südost oder Südwest (Akzeptabel: 30° Abweichung).

    • Neigung: 30–50° ideal – Flachdächer brauchen Aufständerung.

  2. Wie alt ist meine Heizung?

    • Solarthermie lohnt nur mit effizientem Wärmeerzeuger (z. B. Gas-Brennwert).

    • Bei alten Ölkesseln: Erst Heizung tauschen!

  3. Habe ich Platz für einen Pufferspeicher?

    • Kombispeicher benötigen Ø 60–80 cm × Höhe 180–220 cm.

  4. Wie hoch ist mein Warmwasserverbrauch?

    • Wirtschaftlich erst ab 80–100 l/Tag (z. B. 4-Personen-Haushalt).

  5. Was sagt der Denkmalschutz?

    • Sichtbare Kollektoren oft nicht erlaubt → Indach-Lösungen prüfen.


💡 Alternativ-Check: Solarthermie vs. PV + Wärmepumpe


  • Solarthermie:


    ✅ Einfache Technik, hoher Wärmeertrag pro Fläche.


    ❌ Nur Wärme, saisonale Schwankungen.


  • PV + Wärmepumpe:


    ✅ Strom auch für Haushalt nutzbar, ganzjährig einsetzbar.


    ❌ Höhere Investition (ab 20.000 €), Stromertrag im Winter gering.


Kombi-Lösung als Goldstandard:PV-Anlage + kleine Solarthermie für Warmwasser → Maximale Unabhängigkeit!


✅ Fazit: Für wen lohnt sich Solarthermie 2025?


Ideal wenn Sie:


  • Hohen Warmwasserverbrauch haben (z. B. Großfamilie, Whirlpool).

  • Eine neue Heizung planen (Kombi-Förderung nutzen!).

  • Süd-Dachfläche ohne PV-Interesse haben.

  • Auf bewährte, wartungsarme Technik setzen wollen.


Lieber verzichten bei:


  • Altbau mit wenig Platz für Speicher.

  • Hauptziel: Heizungsunterstützung in kalten Regionen.

  • Geringem Warmwasserverbrauch (Single-Haushalt).


🌞 "Solarthermie ist kein Allheilmittel – aber ein starkes Puzzleteil für die Wärmewende. Klug kombiniert, macht sie fossile Brennstoffabhängigkeit überflüssig."


👉 Tipp: Lassen Sie sich von einem energieeffizienz-experten beraten (BAFA-Liste!). Förderanträge müssen vor Auftragsvergabe gestellt werden!

 

 

15 Kommentare

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Gast
07. Sept.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

wir haben schon einige Jahre eine Solaranlage zur Warmwassererzeugung und sind sehr zufrieden.

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Viktoria Koch
Viktoria Koch
05. Sept.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Manchmal scheitert es am Platz für den Pufferspeicher.

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Gast
05. Sept.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Wieder ein sehr gelungener Beitrag. Gefällt uns sehr gut.

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Norbert Koch
Norbert Koch
05. Sept.
Antwort an

Vielen Dank

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Norbert Koch
Norbert Koch
05. Sept.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Etweder scheint es am Urlaub zu liegen; denn für den heutigen Tag haben wir leider keinen Gastbeitrag. Vielleicht nächste Woche wieder.

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Gast
05. Sept.
Antwort an

Macht doch nichts; das heutige Thema ist auch interessant

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Gast
05. Sept.
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Ich bin kein Freund von Solarthermie für Warmwasser auf dem Dach. Eher dann PV mit heizstab

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Norbert Koch
Norbert Koch
05. Sept.
Antwort an

Muss vom Gebäude und dem Verbrauch der Nutzer passen.

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