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Sonnenschutzglas: g-Wert, Möglichkeiten, Ausführung und sommerlicher Wärmeschutz


Einleitung


Moderne Gebäude mit großen Fensterflächen bieten viel Tageslicht und eine ansprechende Optik. Allerdings kann intensive Sonneneinstrahlung im Sommer zu Überhitzung führen und den Komfort beeinträchtigen. Hier kommt Sonnenschutzglas ins Spiel – eine effiziente Lösung, um unerwünschte Wärmeeinträge zu reduzieren, ohne auf Helligkeit verzichten zu müssen.

In diesem Artikel erklären wir, was Sonnenschutzglas ausmacht, welche Rolle der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) spielt und welche verschiedenen Ausführungen es gibt. Außerdem beleuchten wir, wie der sommerliche Wärmeschutz mit Sonnenschutzverglasungen optimiert werden kann.


1. Was ist Sonnenschutzglas?


Sonnenschutzglas ist eine spezielle Verglasung, die einen Teil der Sonnenenergie reflektiert oder absorbiert, um den Wärmeeintrag in den Innenraum zu verringern. Im Gegensatz zu herkömmlichem Isolierglas hat es besondere Beschichtungen oder Färbungen, die den Energiedurchlass reduzieren, während ausreichend Tageslicht erhalten bleibt.


Vorteile von Sonnenschutzglas:

  • Reduziert Überhitzung im Sommer

  • Schützt vor UV-Strahlung (schont Möbel und Bodenbeläge)

  • Kann den Einsatz von Klimaanlagen verringern

  • Erhält die Durchsicht und Tageslichtqualität


2. Der g-Wert: Maß für den Energiedurchlass


Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt an, wie viel Prozent der Sonnenenergie durch das Glas in den Raum gelangt. Er setzt sich zusammen aus:

  • Direkter Transmission (direkter Wärmeeintrag)

  • Sekundärer Wärmeabgabe (vom Glas absorbiert und nach innen abgegeben)

Bedeutung des g-Werts:

  • Niedriger g-Wert (z. B. 0,20–0,35): Stark reduzierter Wärmeeintrag, ideal für große Südfenster

  • Mittlerer g-Wert (z. B. 0,36–0,50): Guter Kompromiss zwischen Lichtdurchlass und Wärmeschutz

  • Hoher g-Wert (über 0,50): Höhere solare Gewinne, eher für winterlichen Wärmeschutz geeignet

Beispiel: Ein g-Wert von 0,30 bedeutet, dass nur 30 % der Sonnenenergie durch das Glas dringt – 70 % werden abgewehrt.


Schema zur Erklärung von Sonnenschutzverglasung
©Deutsche Fensterbau

3. Technische Möglichkeiten und Ausführungen von Sonnenschutzglas


Es gibt verschiedene Technologien, um den g-Wert zu beeinflussen:

a) Beschichtetes Sonnenschutzglas

  • Funktionsweise: Eine dünne Metall- oder Metalloxid-Beschichtung reflektiert Infrarotstrahlung (Wärme), lässt aber sichtbares Licht durch.

  • Vorteile: Hohe Lichtdurchlässigkeit bei gutem Wärmeschutz, kaum Farbveränderung.

  • Nachteil: Kann bei bestimmten Winkeln spiegelnd wirken.


b) Gefärbtes Sonnenschutzglas

  • Funktionsweise: Durch Einfärbung (z. B. grau, grün, blau) wird ein Teil der Sonnenstrahlung absorbiert.

  • Vorteile: Gleichmäßige Lichtverteilung, reduzierter Blendeffekt.

  • Nachteil: Dunklere Räume, da auch sichtbares Licht reduziert wird.


c) Verbundglas mit absorbierender Folie

  • Funktionsweise: Eine spezielle Folie zwischen den Scheiben filtert Wärmestrahlung heraus.

  • Vorteile: Gute Schallschutzeigenschaften, zusätzliche Sicherheit.


d) Selbsttönendes Glas (elektrochrome Verglasung)

  • Funktionsweise: Passt sich automatisch der Lichtintensität an (dunkelt bei Sonneneinstrahlung ab).

  • Vorteile: Dynamische Regelung, hoher Komfort.

  • Nachteil: Höhere Kosten, benötigt Stromanschluss.


4. Aufbau von Sonnenschutz-Isolierglas


Moderne Sonnenschutzverglasungen sind meist 2-fach oder 3-fach verglast und kombinieren verschiedene Funktionen:


Typischer Schichtaufbau:

  1. Äußere Scheibe: Klar oder getönt, ggf. mit Sonnenschutzbeschichtung

  2. Gasfüllung (Argon/Krypton): Verbessert die Wärmedämmung (U-Wert)

  3. Innere Scheibe: Low-E-Beschichtung zur Reduzierung von Wärmeverlusten im Winter

Beispiel einer 2-fach-Verglasung mit Sonnenschutz:

  • Außenscheibe: 6 mm, beschichtet (g-Wert 0,35)

  • Zwischenraum: 16 mm, Argon-Füllung

  • Innenscheibe: 4 mm, Low-E-Beschichtung


Schema zur Erklärung von Sonnenschutzverglasung
©Deutsche Fensterbau

5. Sommerlicher Wärmeschutz: Wie effektiv ist Sonnenschutzglas?


Für einen effektiven sommerlichen Wärmeschutz müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden:


a) Orientierung der Fenster

  • Südseite: Hohe Sonneneinstrahlung → niedriger g-Wert (0,20–0,35)

  • Ost-/Westseite: Morgens/abends tiefstehende Sonne → mittlerer g-Wert (0,35–0,45)

  • Nordseite: Geringe Sonneneinstrahlung → höherer g-Wert möglich


b) Kombination mit Verschattungssystemen

  • Rollläden, Markisen oder Jalousien können den g-Wert weiter senken.

  • Innenschutz (Vorhänge) ist weniger effektiv, da die Wärme bereits im Raum ist.


c) Gebäudeplanung nach Energieeinsparverordnung (EnEV/GEG)

Die Energieeffizienz von Fenstern wird durch den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) und den g-Wert bestimmt. Für Neubauten gelten Mindestanforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz.


6. Fazit: Sonnenschutzglas als intelligente Lösung


Sonnenschutzglas bietet eine effiziente Möglichkeit, den sommerlichen Wärmeschutz zu verbessern, ohne auf helle Räume verzichten zu müssen. Durch die Wahl des richtigen g-Werts und der passenden Verglasungstechnik lässt sich der Energieeintrag optimal steuern.


Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:

  • Der g-Wert bestimmt, wie viel Wärme durch das Glas gelangt.

  • Beschichtetes, getöntes oder selbsttönendes Glas bieten unterschiedliche Lösungen.

  • Kombination mit Verschattungssystemen erhöht die Effektivität.

  • Architektonische Planung (Fensterausrichtung, Glaswahl) ist entscheidend.


Mit der richtigen Verglasung lässt sich ein angenehmes Raumklima erreichen – sowohl im Sommer als auch im Winter.


Weiterführende Links:


Haben Sie Fragen zur optimalen Verglasung für Ihr Projekt? Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung!

 

 

15 commentaires

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Invité
02 juin
Noté 5 étoiles sur 5.

Bei uns hat der Energieberater Koch alles nachgewiesen

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Invité
02 juin
Noté 5 étoiles sur 5.

Bei uns war der Nachweis dabei. Jalousien und spezielles Glas.

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Invité
02 juin
Noté 5 étoiles sur 5.

Einfach und sachlich erklärt.

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Noté 5 étoiles sur 5.

Ohne Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes, kann auch kein Energieausweis bei Neubauten erstellt werden.

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Gerne haben wir Ihnen weitergeholfen

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Invité
02 juin
Noté 5 étoiles sur 5.

Dank der Hilfe von Herr Koch, haben wir bereits bei der Planung die Fenster optimiert.

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Gerne waren wir Für Sie tätig.

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