Sonnenschutzglas: g-Wert, Möglichkeiten, Ausführung und sommerlicher Wärmeschutz
- Norbert Koch
- 2. Juni
- 3 Min. Lesezeit
Einleitung
Moderne Gebäude mit großen Fensterflächen bieten viel Tageslicht und eine ansprechende Optik. Allerdings kann intensive Sonneneinstrahlung im Sommer zu Überhitzung führen und den Komfort beeinträchtigen. Hier kommt Sonnenschutzglas ins Spiel – eine effiziente Lösung, um unerwünschte Wärmeeinträge zu reduzieren, ohne auf Helligkeit verzichten zu müssen.
In diesem Artikel erklären wir, was Sonnenschutzglas ausmacht, welche Rolle der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) spielt und welche verschiedenen Ausführungen es gibt. Außerdem beleuchten wir, wie der sommerliche Wärmeschutz mit Sonnenschutzverglasungen optimiert werden kann.
1. Was ist Sonnenschutzglas?
Sonnenschutzglas ist eine spezielle Verglasung, die einen Teil der Sonnenenergie reflektiert oder absorbiert, um den Wärmeeintrag in den Innenraum zu verringern. Im Gegensatz zu herkömmlichem Isolierglas hat es besondere Beschichtungen oder Färbungen, die den Energiedurchlass reduzieren, während ausreichend Tageslicht erhalten bleibt.
Vorteile von Sonnenschutzglas:
Reduziert Überhitzung im Sommer
Schützt vor UV-Strahlung (schont Möbel und Bodenbeläge)
Kann den Einsatz von Klimaanlagen verringern
Erhält die Durchsicht und Tageslichtqualität
2. Der g-Wert: Maß für den Energiedurchlass
Der g-Wert (Gesamtenergiedurchlassgrad) gibt an, wie viel Prozent der Sonnenenergie durch das Glas in den Raum gelangt. Er setzt sich zusammen aus:
Direkter Transmission (direkter Wärmeeintrag)
Sekundärer Wärmeabgabe (vom Glas absorbiert und nach innen abgegeben)
Bedeutung des g-Werts:
Niedriger g-Wert (z. B. 0,20–0,35): Stark reduzierter Wärmeeintrag, ideal für große Südfenster
Mittlerer g-Wert (z. B. 0,36–0,50): Guter Kompromiss zwischen Lichtdurchlass und Wärmeschutz
Hoher g-Wert (über 0,50): Höhere solare Gewinne, eher für winterlichen Wärmeschutz geeignet
Beispiel: Ein g-Wert von 0,30 bedeutet, dass nur 30 % der Sonnenenergie durch das Glas dringt – 70 % werden abgewehrt.

3. Technische Möglichkeiten und Ausführungen von Sonnenschutzglas
Es gibt verschiedene Technologien, um den g-Wert zu beeinflussen:
a) Beschichtetes Sonnenschutzglas
Funktionsweise: Eine dünne Metall- oder Metalloxid-Beschichtung reflektiert Infrarotstrahlung (Wärme), lässt aber sichtbares Licht durch.
Vorteile: Hohe Lichtdurchlässigkeit bei gutem Wärmeschutz, kaum Farbveränderung.
Nachteil: Kann bei bestimmten Winkeln spiegelnd wirken.
b) Gefärbtes Sonnenschutzglas
Funktionsweise: Durch Einfärbung (z. B. grau, grün, blau) wird ein Teil der Sonnenstrahlung absorbiert.
Vorteile: Gleichmäßige Lichtverteilung, reduzierter Blendeffekt.
Nachteil: Dunklere Räume, da auch sichtbares Licht reduziert wird.
c) Verbundglas mit absorbierender Folie
Funktionsweise: Eine spezielle Folie zwischen den Scheiben filtert Wärmestrahlung heraus.
Vorteile: Gute Schallschutzeigenschaften, zusätzliche Sicherheit.
d) Selbsttönendes Glas (elektrochrome Verglasung)
Funktionsweise: Passt sich automatisch der Lichtintensität an (dunkelt bei Sonneneinstrahlung ab).
Vorteile: Dynamische Regelung, hoher Komfort.
Nachteil: Höhere Kosten, benötigt Stromanschluss.
4. Aufbau von Sonnenschutz-Isolierglas
Moderne Sonnenschutzverglasungen sind meist 2-fach oder 3-fach verglast und kombinieren verschiedene Funktionen:
Typischer Schichtaufbau:
Äußere Scheibe: Klar oder getönt, ggf. mit Sonnenschutzbeschichtung
Gasfüllung (Argon/Krypton): Verbessert die Wärmedämmung (U-Wert)
Innere Scheibe: Low-E-Beschichtung zur Reduzierung von Wärmeverlusten im Winter
Beispiel einer 2-fach-Verglasung mit Sonnenschutz:
Außenscheibe: 6 mm, beschichtet (g-Wert 0,35)
Zwischenraum: 16 mm, Argon-Füllung
Innenscheibe: 4 mm, Low-E-Beschichtung

5. Sommerlicher Wärmeschutz: Wie effektiv ist Sonnenschutzglas?
Für einen effektiven sommerlichen Wärmeschutz müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden:
a) Orientierung der Fenster
Südseite: Hohe Sonneneinstrahlung → niedriger g-Wert (0,20–0,35)
Ost-/Westseite: Morgens/abends tiefstehende Sonne → mittlerer g-Wert (0,35–0,45)
Nordseite: Geringe Sonneneinstrahlung → höherer g-Wert möglich
b) Kombination mit Verschattungssystemen
Rollläden, Markisen oder Jalousien können den g-Wert weiter senken.
Innenschutz (Vorhänge) ist weniger effektiv, da die Wärme bereits im Raum ist.
c) Gebäudeplanung nach Energieeinsparverordnung (EnEV/GEG)
Die Energieeffizienz von Fenstern wird durch den U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) und den g-Wert bestimmt. Für Neubauten gelten Mindestanforderungen an den sommerlichen Wärmeschutz.
6. Fazit: Sonnenschutzglas als intelligente Lösung
Sonnenschutzglas bietet eine effiziente Möglichkeit, den sommerlichen Wärmeschutz zu verbessern, ohne auf helle Räume verzichten zu müssen. Durch die Wahl des richtigen g-Werts und der passenden Verglasungstechnik lässt sich der Energieeintrag optimal steuern.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte:
Der g-Wert bestimmt, wie viel Wärme durch das Glas gelangt.
Beschichtetes, getöntes oder selbsttönendes Glas bieten unterschiedliche Lösungen.
Kombination mit Verschattungssystemen erhöht die Effektivität.
Architektonische Planung (Fensterausrichtung, Glaswahl) ist entscheidend.
Mit der richtigen Verglasung lässt sich ein angenehmes Raumklima erreichen – sowohl im Sommer als auch im Winter.
Weiterführende Links:
Haben Sie Fragen zur optimalen Verglasung für Ihr Projekt? Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung!
#pvtmodule #energieberater #kochbautechnik #energieberatung #riedlingen #hydraulischerabgleich #energieausweis #verbrauchsenergieausweis #bedsarfsenergieausweis #nichtwohngebäude #din18599 #ewärmeg #badenwürttemberg #geg #pvpflichtbw #pvpflichtby #wpb #worstperformingbuilding #seriellesanierung #qng #begemnwg #begem #hauskaufberatung #lüftungskonzept #blowerdoor #lufthygienemessung #kfw458 #heizungsförderung #beleuchtung #smartmeter #heizkostenabrechnung #grundbuch #schimmel #richtiglüften #richtigheizen #staubsaugsysteme #denzentralelüftung #kfw #kfw261#wärmeleitfähigkeit #lüftung #ziegel #lehm #immobilien #hauskauf #hausverkauf #radon #energieagenturoberschwaben
Bei uns hat der Energieberater Koch alles nachgewiesen
Bei uns war der Nachweis dabei. Jalousien und spezielles Glas.
Einfach und sachlich erklärt.
Ohne Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes, kann auch kein Energieausweis bei Neubauten erstellt werden.
Dank der Hilfe von Herr Koch, haben wir bereits bei der Planung die Fenster optimiert.