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Radon im Gebäude: Eine unsichtbare Gefahr und wie Sie sich schützen können


Radon ist ein natürlich vorkommendes, radioaktives Edelgas, das in vielen Gebäuden eine ernsthafte Gesundheitsgefahr darstellen kann. Da es farb-, geruch- und geschmacklos ist, bleibt es oft unbemerkt – doch langfristige Exposition kann zu Lungenkrebs führen. In diesem ausführlichen Blogbeitrag erfahren Sie, wie Radon ins Gebäude gelangt, welche Risiken es birgt und welche Schutzmaßnahmen Sie ergreifen können.


1. Was ist Radon und wie entsteht es?


Radon das Atom
©pixabay             

Radon (Rn-222) ist ein Zerfallsprodukt von Uran, das natürlich in Gesteinen und Böden vorkommt. Besonders in Regionen mit granithaltigem Untergrund oder bestimmten geologischen Formationen ist die Radonkonzentration erhöht. Das Gas entweicht aus dem Boden und kann über undichte Fundamente, Risse oder Leitungsdurchführungen in Gebäude eindringen.






2. Warum ist Radon gefährlich?


Radon selbst ist nicht das Hauptproblem – gefährlich sind seine radioaktiven Folgeprodukte (Polonium, Wismut, Blei). Werden diese eingeatmet, lagern sie sich in der Lunge ab und bestrahlen das Gewebe, was langfristig zu Lungenkrebs führen kann. Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist Radon nach dem Rauchen die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs in Deutschland.


Gesundheitsrisiken im Überblick:

  • Lungenkrebs: Schätzungen zufolge verursacht Radon jährlich etwa 1.900 Todesfälle in Deutschland.

  • Erhöhtes Risiko für Raucher: Die Kombination aus Radon und Rauchen potenziert das Krebsrisiko erheblich.

  • Keine akuten Symptome: Im Gegensatz zu anderen Schadstoffen macht sich Radon nicht sofort bemerkbar, sondern wirkt langfristig.


3. Wie gelangt Radon ins Gebäude?


Radon dringt vor allem über folgende Wege in Häuser ein:

  • Undichte Bodenplatten und Fundamente

  • Risse in Wänden und Kellerbereichen

  • Kabel- und Rohrdurchführungen

  • Wasserleitungen (bei radonhaltigem Grundwasser)

  • Natürliche Druckunterschiede: Da der Luftdruck im Gebäude oft niedriger ist als im Boden, wird Radon regelrecht "angesaugt".


    Altes Gebäude mit Radon Belastung
    ©pixabay             

4. Welche Gebäude sind besonders betroffen?


  • Altbauten: Häufig schlechter abgedichtet als Neubauten.

  • Häuser in radonbelasteten Gebieten: Bestimmte Regionen (z. B. Erzgebirge, Schwarzwald, Bayerischer Wald) haben höhere Radonvorkommen.

  • Keller und Erdgeschosswohnungen: Da Radon aus dem Boden aufsteigt, sind untere Stockwerke stärker betroffen.


5. Wie kann man Radon messen?


Da Radon nicht wahrnehmbar ist, bleibt nur die Messung. Das BfS empfiehlt:

  • Langzeitmessungen (über 3 bis 12 Monate), da die Radonkonzentration je nach Jahreszeit schwankt.

  • Kurzzeitmessungen (einige Tage bis Wochen) geben einen ersten Hinweis, sind aber weniger aussagekräftig.

  • Passive Messgeräte (Kernspurdosimeter) oder elektronische Radon-Detektoren können verwendet werden.


    Messgeräte für Radon
    ©pixabay             

6. Maßnahmen zur Radonreduzierung im Gebäude


A. Vorbeugende Maßnahmen (bei Neubauten)

  • Radonabdichtung der Bodenplatte (dichte Bauweise, spezielle Folien)

  • Installation einer Radondrainage (Ableitung des Gases unter dem Haus)

  • Druckausgleichssysteme (verhindern das Einsaugen von Radon)


B. Sanierungsmaßnahmen (bei bestehenden Gebäuden)

  • Abdichten von Rissen und Fugen (insbesondere im Keller)

  • Verbesserung der Lüftung (regelmäßiges Stoßlüften, mechanische Lüftungsanlagen)

  • Einbau einer Radon-Bodenluftabsaugung (aktiviertes Unterdruckverfahren)

  • Sanierung von Wasserleitungen, falls Radon über das Wasser freigesetzt wird


7. Rechtliche Vorgaben und Grenzwerte


Seit 2018 gilt in Deutschland der Referenzwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) Innenraumluft (gemäß Strahlenschutzgesetz). Für Arbeitsplätze in Radon-Vorsorgegebieten gelten besondere Schutzpflichten.


Messkoffer für Radon
©pixabay             

8. Fazit: Radon – eine unterschätzte Gefahr


Radon ist eine unsichtbare, aber ernstzunehmende Bedrohung für die Gesundheit. Besonders in bestimmten Regionen Deutschlands sollten Hausbesitzer und Mieter die Radonbelastung prüfen und bei Bedarf Schutzmaßnahmen ergreifen. Durch gezielte Sanierungen und vorbeugende Bauweisen lässt sich das Risiko deutlich reduzieren.

Handeln Sie jetzt!

  • Lassen Sie Ihr Haus auf Radon testen (Messgeräte gibt es beim BfS oder Fachanbietern).

  • Informieren Sie sich über regionale Radonwerte (Kartenmaterial beim BfS).

  • Beraten Sie sich mit einem Bausachverständigen, falls erhöhte Werte vorliegen.

Radon mag unsichtbar sein – die Gefahr ist es nicht. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie sich und Ihre Familie schützen.


Quelle:Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) – Radon: Gefährdung und Schutz


 



 

 

 

15 Kommentare

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Imani Lesch
Imani Lesch
27. Aug.

Das Thema Radon wird leider oft unterschätzt, obwohl es ein ernsthaftes Risiko für die Gesundheit darstellt. Besonders in älteren Gebäuden ist es wichtig, auf eine gute Belüftung sowie auf bauliche Maßnahmen zu achten, um die Belastung zu reduzieren. Gleichzeitig sollte man bei Sanierungen auch auf Materialien setzen, die den Charakter des Hauses bewahren. Ein Beispiel dafür ist Kalkmörtel für Denkmalschutz, der nicht nur atmungsaktiv ist, sondern auch langfristig zur Werterhaltung beiträgt. So verbindet man Schutz vor Radon mit einem respektvollen Umgang mit historischer Bausubstanz ein rundum sinnvoller Ansatz.

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sdfsddsf

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Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Wieder ein Stoff der Krebs hervorruft.

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Gast
12. Mai
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Kommt bei uns in BW momentan auch im Radio.

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Ja auch bei uns in Donau3fm

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Gast
12. Mai
Mit 5 von 5 Sternen bewertet.

Bei alten Kellern kann das Radon einfach ins Gebäudeinnere eindringen

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Ja durch Risse und Fugen

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