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Asbest im Altbau: Wo er lauert und worauf Sie achten müssen

Aktualisiert: 4. Juli

Jeden Montag und Freitag stelle ich in meinem EnergiePlus Blog spannende Beiträge zu Themen rund um Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und sicheres Bauen vor. Heute geht es um ein wichtiges Thema für Handwerker, Sanierer und Hausbesitzer: Asbest in Altbauten. Wo versteckt er sich? Wie gefährlich ist er? Und was muss beim Arbeitsschutz in Deutschland beachtet werden?


Dach mit asbesthaltigen Dacheindeckungen
©Thorsten Waidmann

Einleitung: Warum Asbest noch heute ein Problem ist


Asbest war bis in die 1990er Jahre ein beliebter Baustoff. Er war wegen seiner Hitze- und Chemikalienbeständigkeit, der Festigkeit und der guten Isolierfähigkeit sehr geschätzt. Doch seit 1993 ist Asbest in Deutschland verboten. Die feinen Fasern können beim Einatmen schwere Krankheiten wie Asbestose oder Lungenkrebs verursachen.


Das Problem ist, dass viele ältere Gebäude noch asbesthaltige Materialien enthalten. Diese können bei Sanierungen oder Abrissarbeiten zur Gefahr werden. Wer im Altbau arbeitet, muss wissen, wo Asbest vorkommt und wie man sich schützt.


Wo findet man Asbest im Altbau?


Asbest wurde in über 3.000 verschiedenen Bauprodukten verarbeitet. Besonders häufig findet man ihn in:


1. Asbestzement („Eternit“)


  • Wellplatten: Diese befinden sich oft bei Dach- und Fassadenverkleidungen.

  • Rohre: Besonders in Abwasser- und Lüftungsleitungen ist Asbest häufig.

  • Blumenkästen und Schornsteine: Auch diese Produkte enthalten oft Asbest.


Hinweis: Asbestzement ist gebunden. Allerdings können bei Bohren, Sägen oder Brechen Fasern freigesetzt werden.


2. Asbesthaltige Fußbodenbeläge


  • Flex-Platten: Diese sind PVC-Böden mit Asbestrücken.

  • Cushion-Vinyl-Böden: Diese älteren Klebevinyl-Böden stellen ebenfalls ein Risiko dar.


Vorsicht: Beim Herausreißen oder Schleifen der Beläge werden Fasern freigesetzt!


3. Brandschutz- und Dämmmaterialien


  • Feuerfeste Platten: Diese befinden sich oft hinter Öfen oder in Elektroverteilungen.

  • Spritzasbest: Dieser wird in Deckenverkleidungen oder Stahlträgern verwendet.


Gefahr: Spritzasbest ist besonders gefährlich, da die Fasern leicht in die Luft gelangen können.


4. Weitere asbesthaltige Produkte


  • Kleber: In Fliesenkleber und Fensterkitt ist oft Asbest enthalten.

  • Dichtungen: Beispielsweise in Ofen- und Heizungsdichtungen.

  • Textilien: Dazu gehören Brandschutzdecken und alte Elektroisolierungen.


Mann im Schutzanzug mit Maske
©Pixabay

Arbeitsschutz in Deutschland: Was ist zu beachten?


Asbest ist hochgefährlich. Daher gelten in Deutschland strenge Schutzvorschriften. Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und die Technische Regel für Gefahrstoffe (TRGS 519) regeln den Umgang mit Asbest.


1. Vor der Arbeit: Asbest erkennen und bewerten


  • Verdachtsmoment prüfen: Bei Gebäuden vor 1993 immer an Asbest denken.

  • Probenahme durch Fachleute: Nur akkreditierte Labore dürfen Asbest nachweisen.

  • Gefährdungsbeurteilung erstellen: Welche Schutzmaßnahmen sind nötig?


2. Schutzmaßnahmen bei Asbestarbeiten


  • Fachfirmen beauftragen: Nur Unternehmen mit Sachkundigen gemäß TRGS 519 sind sicher.

  • Abschottung der Arbeitsbereiche: Nutzen Sie Schleusen und Unterdruck.

  • Persönliche Schutzausrüstung (PSA):

- Atemschutzmaske (FFP3 oder höher)

- Schutzanzug (Kategorie III, Typ 5/6)

- Staubdichte Handschuhe

  • Feuchte Bearbeitung: Dies vermeidet Staubentwicklung.

  • Kein Hochdruckreiniger oder Schleifmaschinen verwenden!


3. Entsorgung von Asbest


  • Verpackung und Kennzeichnung: Hier gelten strenge Vorgaben.

  • Zugelassene Deponien: Nur diese nehmen Asbest an.

  • Dokumentation der Entsorgung: Diese ist Pflicht.


Fazit: Sicherheit geht vor!


Asbest im Altbau ist kein Thema, das man leichtfertig behandeln darf. Wer unsicher ist, sollte immer einen Fachmann hinzuziehen, bevor er Materialien bearbeitet oder entfernt. Die richtigen Schutzmaßnahmen sind entscheidend, um schwere Gesundheitsschäden zu verhindern.


Wer in älteren Gebäuden arbeitet, sollte:


✔ Bei Verdacht auf Asbest Proben nehmen lassen

✔ Nur geschulte Fachkräfte mit der Sanierung beauftragen

✔ Die gesetzlichen Schutzvorschriften strikt einhalten


Falls Sie selbst betroffen sind, informieren Sie sich bei den Berufsgenossenschaften oder den Landesämtern für Arbeitsschutz.


Haben Sie Erfahrungen mit Asbest im Altbau? Teilen Sie diese gerne in den Kommentaren!


Für weitere Informationen zu Arbeitssicherheit und modernem Bauen finden Sie jeden zweiten Wochentag spannende Beiträge hier im EnergiePlus Blog.


Wichtige Links


Erfahren Sie mehr über die Berufsgenossenschaften und deren Richtlinien.


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14 comentarios

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Invitado
03 jul
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Wir wussten nicht, ob unsere Fassadenplatten Asbest enthalten und haben auch Anraten von Herrn Koch eine Beprobung nachen lassen. Leider positiv

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Invitado
23 jun

Sehr wichtiges Thema, wir sehr oft unterschätzt.

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Invitado
23 jun
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Vielen Dank für ihre umfassende Beratung bei unserem alten Haus

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Invitado
23 jun
Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Herr Koch hat uns bei seiner Hauskaufberatung sehr gut über die mögliche Gefahren informiert.

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Obtuvo 5 de 5 estrellas.

Asbest kommt in sehr vielen bestehenden Gebäuden vor. Vorsicht bei der Sanierung. Wir unterstützen Sie.

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Invitado
23 jun
Contestando a

Ja das haben Sie bei uns auch deutlich erklärt

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