Informationsschrift Spritzbare Dichtstoffe bei Fenster- und Türmontage

Informationsschrift Spritzbare Dichtstoffe bei Fenster- und Türmontage

Die Montage von Fenstern und Außentüren ist heute eine Wissenschaft für sich. Um die Energieeffizienz der Bauwerke zu verbessern, wurden eine Reihe von Normen und Verordnungen erlassen, die hohe Anforderungen an die Dichtheit der Gebäudehülle, die thermische und akustische Isolierung sowie einen optimalen Wetterschutz stellen.

Insbesondere die Energieeinsparverordnung schreibt  in diesem Zusammenhang vor, dass „ die wärmeübertragende Umfassungsfläche einschließlich der Fugen dauerhaft luftundurchlässig entsprechend den anerkannten Regeln der Technik abgedichtet ist “ (EnEV, § 6 – Satz (1), Dichtheit , Mindestluftwechsel).

Durch schlecht ausgeführte Bauanschlussfugen an Fernstern und Außentüren entstehen Wärmebrücken, welche zu hohem Energieverlust aber auch zu Schimmel- und Feuchteschäden führen können. Sorgfältige Materialauswahl und fachgerechte Verarbeitung durch qualifizierte Handwerker sind die Garantie für dichte Gebäudehüllen.

Sicherheit am Markt bieten Komplettsysteme zur optimalen Abdichtung der Anschlussfugen zwischen Baukörper und Rahmenkonstruktion. Die Systeme  verschiedener Hersteller sollten dabei insbesondere die Anforderungen der EnEV, DIN 4108-7 und der RAL Montagerichtlinien erfüllen, um  die Energieeffizienz bei Neubauten und Renovierungsvorhaben zu verbessern.

Grundsätzlich stehen heute für die Abdichtung von Anschlussfugen an Fenstern und Außentüren folgende Optionen zur Verfügung:

  • Spritzbare Dichtstoffe,
  • Vorkomprimierte Fugendichtungsbänder,
  • Elastomer- Fugenbänder,
  • Dichtungsfolien und Dichtungsprofile sowie
  • Spritz- und streichbare Beschichtungen (Flüssigmembrane).

Entscheidend für eine dauerhafte, fachgerechte und wirtschaftliche Ausführung von Bauanschlussfugen ist dabei das Zusammenspiel aller am Bau Beteiligten und die Verwendung von geprüften und zertifizierten Materialien. So können Fehler bei der Montage von Fenstern und Türen im Neubau und in der Sanierung vermieden und somit qualitativ hochwertige Ergebnisse erzielt werden.

Das Ziel dieser Informationsschrift ist es, Planern und ausführenden Betrieben eine Handlungsempfehlung für die Abdichtung mit spritzbaren Dichtstoffen zu geben. Hier können sie die Informationsschrift direkt downloaden.

Quelle: Informationsschrift Spritzbare Dichtstoffe, 1.Ausgabe, März 2018; Deutsche Bauchemie e.V.

Für den direkten Download auf das Bild klicken.

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Fenstereinbau mit RAL-Montage – was ist das?

Im folgenden Beitrag wird der Begriff der RAL-Montage bei Fenstern und Haustüren näher beleuchtet.

Mit der rasanten Entwicklung moderner wärmedämmender Fenster und Fenstertüren mit geringer Luftdurchlässigkeit in den letzten Jahren muss ein besonderes Augenmerk auf den Bauteilanschluss Fenster / Wand gelegt werden. Hierzu ist für Planer und Ausführende der „Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenstern und Haustüren“ vom Herausgeber „RAL-Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e.V.“ von besonderer Bedeutung. Der Leitfaden erläutert die Grundlagen und die Bauausführung für den Anschluss der Bauelemente an Wände, Böden, Decken usw. Dieser gibt nur die anerkannten Regeln der Technik wieder und ist somit eine praktisch unentbehrliche Hilfe für alle am Bau Beteiligten. Der Verein aktualisiert und überarbeitet den Leitfaden ständig. Zur Zeit ist die Version März 2014 aktuell und ersetzt die Ausgabe von 2010.
Landauf und landab spricht man häufig vom Begriff der „RAL-Montage“. Aber eine „Ral-Montage“ im Sinne dieser Worte gibt es nicht. Wenn sich die Handwerker an den „Leitfaden zur Planung und Ausführung der Montage von Fenster und Haustüren“ halten, so werden die allgemein anerkannten Regeln der Technik erfüllt. Selbstverständlich gilt dies auch entsprechend bei der Planung zum Einbau von Fenster und Haustüren durch Architekten oder Energieberatern.
Unter dem enormen wirtschaftlichen Druck der Handwerker stellt man diese Anforderungen gelegentlich als übertrieben oder als nicht ausführbar, z.B. im altbau dar. Dies ist aber ein Zeichen für mangelnde Sachkenntnis, bzw. trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Hier erkennen Sie den Fachhandwerker oft schon durch den fehelnden Passus im Angebot „RAL-Montage“.
Die Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren e. V. verleiht Handwerksbetrieben und Herstellern das RAL-Gütezeichen nach längerer Überprüfung. Fragen sie doch Ihren Handwerksbetrieb nach diesem RAL-Gütezeichen. Diese Betriebe und Hersteller verpflichten sich nur geschultes Montagepersonal einzusetzen, die Montage zu dokumentieren und sich einer freiwilligen neutralen Überwachung unterziehen zu lassen.

Der Leitfaden richtet sich hauptsächlich an Planer und Monteure. In erster Linie muss eine saubere Planung des Fensteranschlusses geplant sein, die auch dann vor Ort auf der Baustelle ausgeführt werden kann. Gerade aus heutiger Sicht bei immer dichter und noch höher gedämmt; stellt sich die Frage in wie weit der Planer selbst mit dem Leitfaden arbeitet und so den optimalen Einbau vorgeben kann. Selbst die KfW hat dies aufgegriffen und fordert eine wärmebrückenminimierte und luftdichte Bauweise. Dies ist durch den Energieberater über das Wärmebrückenkonzept und Luftdichtigkeitskonzept zu planen und auf der Baustelle zu überwachen. Allein schon aus vor genannten Gründen erscheint die Bauausführung mit einem Bauleiter als unumgänglich.